2012 war in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Jahr. Mit der Fußball-Europameisterschaft im Juni, der zweiten Teilnahme am Volvo Ocean Race, das im Juli zu Ende ging, und den Olympischen Spielen im August boten sich zahlreiche Möglichkeiten, PUMAs globale Markenbegehrtheit weiter zu steigern und zu zeigen, dass PUMA auch weiterhin zu den erfolgreichsten Marken in der Welt des Sports gehört.
Hinsichtlich der Produktentwicklung fällt im Jahr 2013 auch der Startschuss für einen ganz neuen Ansatz im Sport-Bereich, mit dem das Unternehmen seine Positionierung als Performance-Marke nachhaltig stärken und ausbauen will: die kategeorienübergreifende Markenplattform „Nature of Performance“.
„Nature of Performance“ vereint alle Performance-Kategorien von PUMA durch einen einheitlichen Markenauftritt und inspiriert damit innovative Produkte für die Bereiche Fußball, Running, Training, Fitness und Golf.
PUMAs Management hat in der zweiten Jahreshälfte 2012 damit begonnen, das Transformations- und Kostensenkungsprogramm des Unternehmens umzusetzen und damit die Basis für eine deutliche Verbesserung der zukünftigen Finanzergebnisse von PUMA zu schaffen. Das Programm beinhaltet unter anderem die Umstrukturierung unseres Geschäftsmodells in der Region Europa. Dazu gehört, dass die 23 verschiedenen Länderorganisationen der Region zu insgesamt sieben Ländergruppen zusammengefasst und ein starkes Management-Team für Europa eingesetzt wurde. Die Ländergruppen DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz), IBERIA (Spanien und Portugal), UKIB (UK, Irland und Benelux), SKANDINAVIEN (Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden), OSTEUROPA (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn), FRANKREICH und ITALIEN sind inzwischen etabliert.
Das Transformations- und Kostensenkungsprogramm beinhaltet zudem die Schließung von 90 unrentablen Einzelhandelsgeschäften – mit Schwerpunkt in den reifen Märkten. Diese Maßnahme wurde ebenfalls bereits eingeleitet. PUMA wird in diesem Jahr auch weiterhin neue Einzelhandelsgeschäfte an rentablen Standorten mit Schwerpunkt in den Schwellenländern eröffnen. Das Unternehmen geht davon aus, bis Ende 2013 insgesamt 540 Einzelhandelsgeschäfte zu betreiben, nachdem es Ende 2012 insgesamt 590 Geschäfte waren.
PUMA hat auch sein Sponsoring-Portfolio auf den Prüfstand gestellt und Verträge, die nicht mehr unmittelbar zu PUMAs Kernkategorien zählen oder unrentabel sind, beendet. In diesem Zusammenhang hat das Unternehmen beschlossen, sich in der Kategorie Segeln ausschließlich auf die Partnerschaft mit dem America’s Cup und dem TEAM ORACLE in diesem Jahr zu konzentrieren. Über das Jahr 2013 hinaus wird PUMA keine Segel-Produkte mehr anbieten, sondern das Geschäft und Produktsortiment im Bereich Outdoor, für das der Segelsport die perfekte Entwicklungsplattform war, weiter ausbauen. Darüber hinaus zieht sich PUMA aus dem Rugby-Sport in Europa zurück und wird seinen nach der Saison 2013/2014 auslaufenden Vertrag mit dem irischen Rugby-Verband IRFU nicht verlängern.
UMSATZ IM GESCHÄFTSJAHR 2012 ERHÖHT SICH AUF FAST € 3,3 MRD.
Die konsolidierten Umsätze konnten im Geschäftsjahr 2012 währungsbereinigt um 4,6% auf € 3.270,7 Mio. gesteigert werden. In der Berichtswährung Euro entspricht dies einem Anstieg von 8,7% im Vergleich zum Vorjahr. Mit diesem Rekordumsatz konnte PUMA sein Umsatzziel für das Geschäftsjahr 2012 erreichen.
UMSATZENTWICKLUNG NACH REGIONEN
Trotz des Umsatzrückgangs in der Region EMEA um 0,8% auf Euro-Basis, bedingt durch die schwache Entwicklung in Westeuropa, verzeichneten die Länder Deutschland, Russland und die Türkei ein starkes Wachstum. Die Region Amerika lieferte vor allem aufgrund von Nordamerika, Mexiko und Argentinien erfreuliche Ergebnisse und steigerte die Umsätze auf Euro-Basis um 16,6% auf € 1,13 Mrd. Ebenso stark waren die Resultate aus der Region Asien/Pazifik, die getragen von guten Ergebnissen aus Japan und Indien einen Anstieg von 15,3% auf € 841,7 Mio. verzeichnen konnte.
UMSATZENTWICKLUNG NACH PRODUKTSEGMENTEN
Im Produktsegment Schuhe stiegen die Umsätze auf Euro-Basis um 3,6% auf € 1,6 Mrd. Im Produktsegment Textilien erhöhten sich die Umsätze um 11,2% auf € 1,15 Mrd. und das Produktsegment Accessoires verzeichnete einen beeindruckenden Umsatzanstieg von 20,7% auf € 523,6 Mio. Grund hierfür waren die Effekte aus der Konsolidierung unserer neuen Joint Ventures.
EINZELHANDELSUMSÄTZE ERHÖHEN SICH UM € 109,0 MIO.
Im Geschäftsjahr 2012 erhöhte sich der Umsatz mit den eigenen Einzelhandelsaktivitäten um 21,2% beziehungsweise um € 109,0 Mio. auf insgesamt € 623,9 Mio. Dieser Zuwachs liegt zum Teil in der höheren Anzahl der eigenen Einzelhandelsgeschäfte im Vergleich zum Vorjahr begründet. In Prozent vom Umsatz stieg der Anteil der Einzelhandelsumsätze auf 19,1% im Vergleich zu 17,9% im Jahr 2011. Der Bereich E-Commerce wuchs um 16,5%.
ROHERTRAGSMARGE VERRINGERT SICH AUF 48,3%
PUMAs Rohertragsmarge hat sich im Geschäftsjahr 2012 von 49,6% auf 48,3% verringert. Dies ist vor allem auf vermehrte Abverkäufe, den regionalen Mix und anhaltend steigende Beschaffungskosten aufgrund höherer Lohnkosten in Fernost zurückzuführen. In den Produktsegmenten ging die Rohertragsmarge für Schuhe von 49,1% im Vorjahr auf 46,5% zurück. Bei Textilien stieg die Rohertragsmarge von 49,6% auf 49,8% und bei Accessoires fiel die Rohertragsmarge von 51,6% auf 50,5%.
SONSTIGE OPERATIVE ERTRÄGE UND AUFWENDUNGEN
Die sonstigen operativen Erträge und Aufwendungen haben sich im Geschäftsjahr 2012 um 11,0% auf € 1.307,5 Mio. gegenüber € 1.177,8 Mio. im Vorjahr erhöht. Dementsprechend ist die Kostenquote von 39,1% im Vorjahr auf 40,0% leicht angestiegen.
Und der höheren Anzahl an eigenen Einzelhandelsgeschäften und gestiegener Marketingausgaben im Sportjahr 2012 haben sich die Aufwendungen im Bereich Marketing/ Retail um 10,7% auf € 609,3 Mio. erhöht. Dies entspricht einer Kostenquote von 18,6% vom Umsatz gegenüber 18,3% im Vorjahreszeitraum. Die übrigen Vertriebsaufwendungen erhöhten sich um 11,4% auf € 431,1 Mio. Die Aufwendungen für Produktentwicklung und Design stiegen um 10,3% auf € 84,9 Mio., da PUMA vermehrt in Forschung & Entwicklung investiert hat. Die Verwaltungs- und allgemeinen Aufwendungen sind um 5,0% auf € 205,0 Mio. angestiegen. Die Kostenquote in Prozent vom Umsatz hat sich aufgrund von Kosteneinsparungsmaßnahmen von 6,5% auf 6,3% verbessert. Zudem sind sonstige operative Erträge mit € 22,9 Mio. (Vorjahr: € 32,2 Mio.) angefallen.
EBIT VOR SONDEREFFEKTEN
Das operative Ergebnis vor Sondereffekten ging aufgrund gestiegener Kosten und einer niedrigeren Marge um 12,8% auf € 290,7 Mio. zurück. In Prozent vom Umsatz entspricht das einer operativen Marge von 8,9% gegenüber 11,1% im Vorjahr.
SONDEREFFEKTE
PUMA hat im Rahmen des Transformations- und Kostensenkungsprogramms Sondereffekte in Höhe von € 124,9 Mio. gebucht. Diese sind vor allem durch die Restrukturierung der Region Europa, die Optimierung des Portfolios eigener Einzelhandelsgeschäfte, die Anpassungen des Produkt- und Sponsoring-Portfolios sowie durch die Reorganisation globaler Funktionen und lokaler Tochtergesellschaften verursacht.
Wie bereits am 20. Dezember 2012 veröffentlicht, wurde der ehemalige spanische Distributor und Lizenznehmer Estudio 2000 S.A., dem mehrere PUMA-Markenrechte in Spanien gehören, dazu verpflichtet, diese Markenrechte gemäß der Entscheidung eines Schiedsgerichtes an PUMA zu übertragen. Nach dem Urteil des Schiedsgerichtes unterliegt die Übertragung der Markenrechte einer Einmalzahlung in Höhe von € 42,2 Mio. an Estudio 2000 SA. Daraus resultiert im aktuellen Geschäftsjahr ein einmaliger Aufwand in Höhe von € 24,6 Mio.
In den Ländern Griechenland, Zypern und Bulgarien hat PUMA den lokalen Distributor Sportswind damit beauftragt, die Vertriebstätigkeit von PUMA in diesen Ländern zu übernehmen. PUMA will seine Initiativen und Investitionen zukünftig verstärkt auf seine strategischen Kernmärkte fokussieren. Die Vertriebsvereinbarung wird das Geschäftsrisiko von PUMA in diesen Märkten deutlich reduzieren und gleichzeitig zu einer Erhöhung der Umsätze beitragen. PUMA beabsichtigt in diesen drei Märkten, die eigenen Gesellschaften zu schließen. Die Restrukturierung der Vertriebstätigkeit führte zu zusätzlichen einmaligen Aufwendungen in Höhe von € 28,0 Mio.
OPERATIVES ERGEBNIS INKLUSIVE SONDEREFFEKTE
Inklusive der Sondereffekte beträgt das EBIT € 113,2 Mio. In Prozent vom Umsatz entspricht das einer operativen Marge von 3,5%.
Das Finanzergebnis hat sich in 2012 aufgrund gesunkener Belastungen aus Fremdwährungskursdifferenzen deutlich verbessert und beträgt € -0,9 Mio. gegenüber € -12,8 Mio. im Vorjahr.
Der Gewinn vor Steuern beträgt demzufolge € 112,3 Mio. oder 3,4% in Prozent vom Umsatz. Die Steuerquote blieb stabil bei 28,9%.
In Folge des Transformations- und Kostensenkungsprogramms beträgt der Konzerngewinn im Jahr 2012 € 70,2 Mio. im Vergleich zu € 230,1 Mio. im Vorjahr. Das Ergebnis pro Aktie hat sich ebenso auf € 4,69 gegenüber € 15,36 reduziert.