Cover Picture Credits: Conné/ PUMA
TRANSPARENCY ACT KALIFORNIEN, MODERN SLAVERY ACT STATEMENTS AUSTRALIEN UND UK
Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) sind weltweit über 40 Millionen Menschen Opfer moderner Sklaverei. Moderne Sklaverei umfasst: Menschenhandel, Sklaverei, Knechtschaft, Zwangs- und Schuldarbeit sowie Kinderarbeit. Moderne Sklaverei kann jeden treffen, unabhängig von Herkunft, Alter oder Geschlecht. Armut, Diskriminierung und unzureichender Schutz bedürftiger Gruppen sind Faktoren, die zur Sklaverei führen können.
Unsere Regeln sind unmissverständlich: Jede Art der modernen Sklaverei gilt für PUMA als Null-Toleranz-Thema und die Achtung der Menschenrechte ist in unseren Nachhaltigkeitszielen verankert.
Deshalb arbeitet PUMA mit Geschäftspartnern zusammen, die unser Engagement für die Einhaltung höchster Arbeitsstandards teilen.
Wenn Sie mehr über die Schritte erfahren möchten, die wir unternommen haben, um sicherzustellen, dass moderne Sklaverei und Menschenhandel nicht in unserer Lieferkette oder in unserem eigenen Geschäft stattfinden, werfen Sie einen Blick auf unser Statement zur modernen Sklaverei und zum Menschenhandel und unsere Nachhaltigkeitsberichte.
Norwegisches Transparenzgesetz
Das norwegische Transparenzgesetz gilt für größere Unternehmen, die in Norwegen ansässig sind und dort Waren und Dienstleistungen anbieten. Das Transparenzgesetz schreibt eine Due-Diligence-Prüfung der Lieferkette des Unternehmens vor.
Sie können die Ergebnisse der für PUMA Norway AS durchgeführten Bewertung unten auf Englisch und Norwegisch herunterladen.
Als ein von der Fair Labour Association (FLA) akkreditiertes Unternehmen unterstützt PUMA den Brief der FLA, der im August 2023 zusammen mit anderen Multi-Stakeholder-Initiativen veröffentlicht wurde. Dieser Brief ruft den Vorsitzenden des Mindestlohnausschusses dazu auf, den Forderungen der Gewerkschaften zu folgen und den Mindestlohn, der sich in Bangladesch derzeit weit unter den steigenden Lebenshaltungskosten befindet, zu erhöhen.
Wie im Geschäftsbericht 2022 beschrieben, weist PUMA darauf hin, dass der aktuelle Mindestlohn in der Textilindustrie in Bangladesch signifikant unter einem existenzsichernden Gehalt liegt: „In Bangladesch, wo zwar Löhne über dem Branchendurchschnitt gezahlt werden, wurde das Benchmark der Global Living Wage Coalition nicht erreicht und blieb bei 70% (2020: 69%).”
Als Teil unserer Bemühungen faire Gehaltsbedingungen in den Fabriken unserer Lieferanten zu gewährleisten, haben wir eine Bezahlung unter Mindestlohnniveau als Null-Toleranz-Thema definiert. Um aktiver PUMA-Lieferant zu werden oder zu bleiben, müssen die Unternehmen einen Mindestlohn unter vollständiger Berücksichtigung aller lokal geltenden Regeln zahlen. Die Regularien im Hinblick auf Überstunden und Sozialversicherungsleistungen sind ebenfalls in unserem Verhaltenskodex klar definiert und ihre Einhaltung wird in unseren Compliance-Audits regelmäßig überprüft.
PUMA sammelt jährlich die Gehaltsdaten seiner Kernlieferanten der Ebene 1. Wir nutzen das Fair Compensation Dashboard der FLA, um Gehaltsdaten zu analysieren und mit zusammengefassten und anonymisierten Daten aus unserer Branche und, wo möglich, mit den Benchmarks der Global Living Wage Coalition (GLWC) zu vergleichen.
Als verantwortungsbewusster Geschäftspartner sind wir uns der Auswirkungen unserer Geschäftsaktivitäten wie auch unserer Handelsbedingungen und Konditionen auf die Organisation unserer Zulieferfabriken bewusst. PUMAs Richtlinie für verantwortungsvolle Beschaffung zielt darauf ab, potenzielle negative Auswirkungen zu reduzieren.
PUMAs Richtlinie für verantwortungsvolle Beschaffung wurde 2019 entwickelt, um Rahmenbedingungen für die Entscheidungsfindung und zur Wahrung der Kontinuität zu schaffen. Teil dieser Grundprinzipien ist, dass die Preise der Produkte angemessene Löhne umfassen, wie Zuschläge für Überstunden, die Abdeckung durch Sozialversicherung und die Kosten für die Umsetzung von Umweltvorgaben.
Die Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen sind wichtige Mittel, um mit Arbeitgebern, ihren Organisationen und Gewerkschaften faire Löhne und Arbeitsbedingungen zu schaffen. PUMA respektiert das Recht der Arbeitnehmer*innen auf Vereinigungsfreiheit und Tarifverhandlungen und verlangt von seinen Lieferanten, dass sie das Recht ihrer Mitarbeiter*innen gewährleisten, Gewerkschaften oder anderen Arbeits- oder Branchenverbänden beizutreten und Tarifverhandlungen zu führen. PUMA hat mehrere Initiativen ergriffen, um die Vereinigungsfreiheit in unserer Lieferkette zu gewährleisten.
PUMA verpflichtet sich, weiterhin Produkte aus Bangladesch zu beziehen und die Partnerschaften mit bangladeschischen Lieferanten fortzusetzen.
PUMA unterhält keine direkten oder indirekten Geschäftsbeziehungen zu Herstellern oder Rohstofflieferanten in Xinjiang.
Wir haben sofort nachdem wir von den gegen uns in der TV-Sendung Panorama erhobenen Vorwürfen gehört haben, unsere eigenen Untersuchungen eingeleitet.
Unser Lieferant garantiert uns, dass die Baumwolle der Produkte in der Sendung „Panorama“ aus Brasilien stammt.
Wir haben die betreffenden Produkte auch von einem unabhängigen Labor testen lassen. Das Labor kam zum Ergebnis, dass die Herkunft der Baumwolle nicht mit absoluter Sicherheit festgestellt werden kann.
Dies liegt daran, dass die derzeitige Technologie nur zuverlässig funktioniert, wenn die Baumwolle aus einer einzigen Quelle stammt. Der genaue Ursprung kann nicht zuverlässig bestimmt werden, wenn Baumwolle aus mehreren Quellen miteinander vermischt wird – was bei der Herstellung von Baumwollgarn üblich ist. Aus diesem Grund arbeiten wir mit unserem Partnerlabor zusammen an einem Due-Diligence-Programm, bei dem wir regelmäßig ausgewählte Kleidungsstücke vor Versand testen.
Auf Basis der gesammelten Informationen und unserer regelmäßigen Kontrollen betonen wir noch einmal, dass PUMA keine Geschäftsbeziehungen zu Lieferanten oder Rohstoffherstellern in Xinjiang unterhält und keine Baumwolle aus dieser Region bezieht.
Die stetige und gründliche Überprüfung seiner Lieferkette ist für das Sportunternehmen PUMA schon seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht bei allen Lieferanten weltweit, auch in den wichtigen Produktionsländern Vietnam, Bangladesch und China.
Dabei hat die Einhaltung von Menschenrechten, Arbeitsrechten und Umweltstandards bei PUMA oberste Priorität und ist in unserem Verhaltenskodex seit über 20 Jahren festgelegt.
Um sicherzustellen, dass unser Verhaltenskodex eingehalten wird, beschäftigen wir ein Team von 20 Experten, die unsere weltweiten Zulieferer regelmäßig auditieren und diese mittels Gesprächsrunden in den Haupteinkaufsregionen zu aktuellen Nachhaltigkeitsthemen schulen. Dabei zieht das Unternehmen auch die Berichte von unabhängigen Organisationen zurate, die in diesem Bereich viel Erfahrung haben.
Bevor eine Geschäftsbeziehung zustande kommen kann, wird bei jedem PUMA Hersteller geprüft, ob die Bedingungen unseren Sozial- und Umweltstandards entsprechen und eingehalten werden. Es werden nur Hersteller in die Lieferkette aufgenommen, die solche Fabrikaudits bestehen. Danach wird jährlich überprüft, ob der Lieferant unsere Standards einhält.
Wenn bei diesen regelmäßigen Auditierungen auffällt, dass ein Lieferant unsere vorgegebenen Standards nicht einhält, wird er aufgefordert, sofortige Verbesserungsmaßnahmen durchzuführen. Bei wiederholten Verstößen kann die Geschäftsbeziehung beendet werden.
Das Auditierungsprogramm in unserer Lieferkette besteht bereits seit 1999 und wurde erstmals 2007 von der Fair Labor Association akkreditiert. Die letzte Akkreditierung fand 2019 statt. Das bedeutet, dass PUMA starke Richtlinien und Konzepte hat, um unfaire Arbeitsbedingungen in seiner globalen Lieferkette zu erkennen und zu verhindern.
Um die Einhaltung der Menschenrechte in der zweiten Ebene unserer Lieferkette zu gewährleisten, haben wir vor ein paar Jahren auch die wichtigsten Hersteller von Materialien und Komponenten in unser Auditprogramm aufgenommen. Wir veröffentlichen die Anzahl der Auditierungen und die Bewertungen regelmäßig in unserem Jahresbericht.
Ein weiterer Baustein unserer Menschenrechtsstrategie ist, vermehrt Materialien wie Baumwolle, Polyester und Leder aus nachhaltigeren, zertifizierten Quellen zu beziehen.
PUMA setzt bei seiner Arbeit, die Menschenrechte und die Umwelt zu achten, auf Transparenz. Weitere Informationen finden Sie im Nachhaltigkeitsteil unseres Geschäftsberichts.
Im März 2022 warfen die Mitarbeiterinnen von RA Intertrading ihrem Arbeitgeber vor, Kolleginnen in der Fabrik des Unternehmens in Buenos Aires, zu suspendieren und zu entlassen, wenn sie angesichts der Lebenskosten in Argentinien eine Verbesserung ihrer Gehälter forderten.
RA Intertrading wurde vorgehalten, Arbeiter*innen schlecht zu behandeln, zu bedrohen und auch geschlechtsspezifische Gewalt bzw. Gewalt am Arbeitsplatz anzuwenden. Dem Unternehmen wurde außerdem vorgeworfen, Produktionsvorgaben zu erhöhen und die körperliche und psychische Gesundheit der Mitarbeiter*innen zu gefährden.
Die Mitarbeiter*innen behaupteten, dass das Unternehmen illegal gegen Gewerkschaften vorgehe und forderten ein Ende solcher Maßnahmen, nachdem zwei Gewerkschaftsvertreter*innen und andere Mitarbeiter*innen entlassen wurden. Dies wurde als Versuch gesehen, das Recht, eine Gewerkschaft zu gründen, zu unterbinden.
Nachdem PUMA von dieser Situation in Kenntnis gesetzt wurde, haben wir sofort mit dem Management der Fabrik Kontakt aufgenommen. Im April 2023 wurde in Tarifverhandlungen zwischen dem Management der Fabrik und der Gewerkschaft eine Gehaltserhöhung von 48% vereinbart.
Die meisten entlassenen Mitarbeiter*innen wurden entweder wieder eingestellt oder konnten sich mit dem Management der Fabrik einigen. In zwei Fällen kam es zu einer Gerichtsverhandlung, die noch andauert. Wir haben mit einem wieder eingestellten Mitarbeiter Kontakt aufgenommen und er ist zufrieden mit den Arbeitsbedingungen.
Eine unabhängige Drittfirma hat mit Mitarbeiter*innen gesprochen und festgestellt, dass es keine Fälle von Misshandlung, Bedrohungen gegen Arbeitnehmer*innen oder Gewalt gab. Auch Anfang Juni konnten keine solche Vorfälle festgestellt werden. Die drei Gewerkschaftsführer, die Mitarbeiter*innen von RA vertreten, bestätigten, dass es keine Diskriminierung oder Einschüchterungsversuche gegen Gewerkschaftsmitglieder gab. Eine Untersuchung durch Dritte hat gezeigt, dass die Produktionsziele angemessen sind, aber die Effizienz durch den Produktionsstart neuer Produkte verringert werden könnte.
Ein Audit der Fabrik hat im Dezember 2022 und im April 2023 stattgefunden. Dabei konnten die oben aufgeführten Anschuldigungen nicht festgestellt werden.
Wir werden weiterhin mit der Fabrik daran arbeiten, die Prozedur bei Beschwerden und den sozialen Dialog zu verbessern.