PUMA Produktion
„WIR WOLLEN NACHHALTIGE ZULIEFERFABRIKEN WELTWEIT.“

AUS DEM LEBEN EINES AUDITORS

Als PUMA-Auditor behebt Farid Nurjaman Compliance-Probleme. Asiatische Zulieferfabriken bei der Umsetzung bester Arbeitsbedingungen und der hohen PUMA-Standards zu unterstützen gehört zu seinem Tagesgeschäft.

„BEI UNSEREN AUDITS IN ZULIEFERFABRIKEN BEANSTANDEN WIR AM HÄUFIGSTEN DIE GESUNDHEIT UND SICHERHEIT AM ARBEITSPLATZ“,
sagt Farid Nurjaman

Er ist für die Kontrolle der Einhaltung von PUMAs Sozial- und Arbeitsnormen bei den Zulieferfabriken verantwortlich. „Sehr oft sind zum Beispiel Feuerlöscher nicht sofort einsatzbereit, weil sie verdeckt und daher nicht sichtbar sind.“

Farid stammt aus Indonesien. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen 35 PUMA-Zulieferfabriken in Südostasien, hauptsächlich in Indonesien, Thailand, Malaysia, den Philippinen und Pakistan. Als Auditor ist es seine Aufgabe, die Einhaltung der strengen Vorgaben des PUMA-Verhaltenskodex‘ vor Ort überprüfen. Der Kodex, der für alle Zulieferer verbindlich gilt, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Verträge. Er sieht u. a. das Mindestalter für Fabrikarbeiter, die Zahlung des Mindestlohns, die maximale Anzahl an Arbeitsstunden und die Vergütung von Überstunden vor.

PUMAs Nachhaltigkeitsteam besteht aus 21 Außendienstmitarbeitern, die vorrangig in Asien tätig sind. Sie sorgen für das soziale und ökologische Monitoring unserer Zulieferfabriken. 2017 führten sie insgesamt 408 Audits durch.

„UNSERE AUDITS HABEN GEHOLFEN, DIE ARBEITSBEDINGUNGEN IN UNSEREN ZULIEFERFABRIKEN IN DEN LETZTEN JAHREN MASSGEBLICH ZU VERBESSERN.“

„Unsere Faustregel lautet: Je mehr Audits in einer Fabrik stattfinden, desto besser versteht die Fabrikleitung die lokalen Verordnungen und den PUMA-Verhaltenskodex. Der Großteil der Fabriken arbeitet schon lange mit uns zusammen und weiß, wie unsere Anforderungen zu erfüllen sind.“

Für ein Audit einer Fabrik mit 2.000 Angestellten benötigt Farid üblicherweise zwei Tage. Am Anfang jeder Prüfung steht das Gespräch mit der Fabrikleitung und die Erläuterung des Auditumfangs. Dann besichtigt Farid das Werk. Er kontrolliert nicht nur Arbeitsplätze, die Arbeiterunterkünfte und die Kantine, sondern sichtet auch Arbeitsverträge und Gehaltsunterlagen. Mit einigen Arbeitern spricht er immer persönlich, um sich ein Bild über deren Behandlung und das allgemeine Wohlergehen machen zu können. „In der Regel schließe ich die Audits mit einem weiteren Gespräch mit dem Management ab. Ich nenne die Punkte, die mir aufgefallen sind, und erkläre, wie Probleme behoben werden können.“

Nach Farids Besuch hat die Fabrikleitung ungefähr eine Woche Zeit, Verstöße gegen PUMA-Standards zu beheben. „Mindestens ein Mal im Jahr besichtigen wir die Fabrik dann erneut.“ Kernlieferanten werden bis zu vier Mal jährlich auditiert, um sicherzustellen, dass alle „kritischen Probleme“ bis Jahresende behoben werden.

Die Punkte, die Farid beanstandet, variieren von Land von Land. Während der Fokus in Pakistan auf der Sicherheit der Arbeiter liegt, zum Beispiel beim Brandschutz, sind Zeitverträge das größte Problem bei indonesischen Lieferanten. Zwar zahlen PUMA-Zulieferfabriken den örtlichen Mindestlohn, Nicht-Regierungsorganisationen fordern jedoch Living Wages, also existenzsichernde Löhne.

„PUMA HAT BEREITS PROJEKTE INS LEBEN GERUFEN, UM DIE LOHNSITUATION DER ARBEITER WEITER ZU VERBESSERN“,
berichtet Farid.

„Dabei geht es nicht unbedingt um Living Wages, wie sie in der westlichen Welt gezahlt werden, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.“ Farid setzt sich seit vielen Jahren für bessere Löhne ein. In Indonesien, zum Beispiel, traf er auf eine Fabrik, die das vorgeschriebene 13. Monatsgehalt nicht zahlte. „Ich konnte den Vorstand überzeugen, das 13. Gehalt zu erhöhen und dazu noch weitere Leistungen zu zahlen. Die Arbeiter haben dann erkannt, dass sie mehr verdienen, als ihre Kollegen in anderen Fabriken, und sich bei meinem nächsten Besuch bei mir bedankt. Den Dank habe ich gerne angenommen.“

Farid sitzt wahrscheinlich gerade im Flugzeug auf dem Weg zu einem Audit in Südostasien, das PUMA seinem Ziel ein weiteres Stück näher bringen wird: „Wir wollen nachhaltige Zulieferfabriken weltweit, damit wir uns um die Compliance keine Sorgen mehr machen müssen.“

Vielleicht ist PUMA gar nicht so weit von seinem Ziel entfernt. Vor einiger Zeit zitierte die Deutsche Welle einen Gewerkschaftsführer in der Türkei, der PUMA lobte: „PUMA kontrolliert die Arbeitsbedingungen regelmäßig und prüft, ob die Arbeiter einer Gewerkschaft angeschlossen sind, mit welchen Gehaltsstrukturen die Fabriken arbeiten und wie die Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern sind. Aufgrund dieser Audits ist der Druck auf die Arbeitgeber gestiegen, und die Situation wird besser.“